L-Glufosinat-Ammonium ist eine neue Tripeptidverbindung, die von Bayer aus der Fermentationsbrühe von Streptomyces hygroscopicus isoliert wurde. Diese Verbindung besteht aus zwei Molekülen L-Alanin und einer unbekannten Aminosäurezusammensetzung und weist bakterizide Wirkung auf. L-Glufosinat-Ammonium gehört zur Gruppe der Phosphonsäure-Herbizide und hat den gleichen Wirkmechanismus wie Glufosinat-Ammonium.

Jüngsten Studien zufolge hat der umfangreiche Einsatz von Glyphosat, dem meistverkauften Herbizid, zur Entwicklung von Resistenzen bei Unkräutern wie Gänsegras, Kleinem Fliegenkraut und Ackerwinde geführt. Das Internationale Krebsforschungsinstitut listet Glyphosat seit 2015 als mögliches Karzinogen für den Menschen auf, und chronische Tierfütterungsstudien haben gezeigt, dass es das Auftreten von Leber- und Nierentumoren erhöhen kann.

Diese Nachricht hat dazu geführt, dass mehrere Länder, darunter Frankreich und Deutschland, Glyphosat verboten haben, was zu einem Anstieg des Einsatzes nichtselektiver Herbizide wie Glufosinat-Ammonium führte. Darüber hinaus erreichte der Umsatz mit Glufosinat-Ammonium im Jahr 2020 1,050 Milliarden US-Dollar und ist damit das am schnellsten wachsende nicht-selektive Herbizid auf dem Markt.

L-Glufosinat-Ammonium hat sich mit einer mehr als zweifachen Wirksamkeit als wirksamer als sein herkömmliches Gegenstück erwiesen. Darüber hinaus reduziert der Einsatz von L-Glufosinat-Ammonium die Aufwandmenge um 50 % und reduziert so die Auswirkungen der Ackerlandwirtschaft auf die Umweltbelastung.

Die herbizide Wirkung des Herbizids wirkt auf die Glutaminsynthetase der Pflanze und hemmt die Synthese von L-Glutamin, was letztendlich zur Akkumulation zytotoxischer Ammoniumionen, Störungen des Ammoniumstoffwechsels, Aminosäuremangel, Chlorophyllzerfall, Hemmung der Photosynthese und letztendlich zum Absterben von Unkraut führt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich das L-Glufosinat-Ammonium-Herbizid als hochwirksame Alternative zu Glyphosat erwiesen hat, das aufgrund seiner potenziell krebserregenden Eigenschaften mit zahlreichen regulatorischen Problemen konfrontiert war. Seine Einführung kann die Anwendungsmenge und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Umwelt erheblich reduzieren und gleichzeitig eine robuste Unkrautbekämpfung gewährleisten.


Zeitpunkt der Veröffentlichung: 16. Mai 2023